Kreishandwerksmeister Stephan Hayen berichtete über die aktuellen Probleme der Handwerksbetriebe wegen der gestiegenen Materialpreise und über die begrenzte Verfügbarkeit von Baustoffen, Elektrobauteilen und Metall. „Corona belastet unsere Betriebe natürlich nach wie vor, wir sind aber sehr froh, dass das Handwerk auch während der Schließungsmaßnahmen fast vollständig weiterarbeiten konnte“, so Hayen.
Der weitere Austausch wurde auf die Baustelle des OOWV in Brake verlagert. Durch eine aufwendige Sanierungsmaßnahme wird in der Golzwarder Straße das Kanalsystem erneuert. Mit schwerem Gerät hat das Hoch- und Tiefbauunternehmen Tiesler aus Elsfleth eine Baugrubensicherung erstellt. Vor Ort informierte Mitgeschäftsführer Jochen Tiesler M.Sc. nicht nur über die technischen Herausforderungen der Baustelle, sondern berichtete den interessierten Gästen auch über die Nachwuchssorgen im Handwerk und den Fachkräftemangel. „Wir würden gerne noch viel mehr ausbilden, aber es mangelt an Nachfragen und wir können in vielen unterschiedlichen Gewerken Ausbildungsplätze im Bauhandwerk anbieten“, so Tiesler. Für die gute Arbeit aller auf der Baustelle eingesetzten Mitarbeiter gab es nicht nur Lob vom Chef, sondern auch vom Auftraggeber, dem OOWV. Hier hatten sich auch die verantwortlichen Bauleiter zum Gespräch mit Landratskandidaten, der Landtagsabgeordneten und den Vertretern der Kreishandwerkerschaft eingefunden.
Die Gesprächsrunde mit Kreishandwerksmeister Stephan Hayen und Geschäftsführer Thomas Sturm führte dann weiter ins Berufsbildungszentrum in Brake. Hier konnten sich Ahlhorn und Logemann gleich selbst von der hohen Ausbildungsqualität überzeugen und mit Kursteilnehmer der überbetrieblichen Berufsausbildung im Bootsbau-Handwerk sprechen. „Genauso werden Luxusyachten gebaut“, erklärte der Auszubildende Antonio Vincente Rivas Vallario von der Bootswerft Bopp und Dietrich e.K. aus Wunstorf am Steinhuder Meer. Zum Abschluss wurde die Schweißwerkstatt besucht, wo die Auszubildenden im Bootsbau sich im Alu-Schweißen übten.
Kreishandwerksmeister Hayen stellte nochmals die grandiose Idee der Zusammenarbeit zwischen Handwerk und Schule und weiteren Nutzern unter dem Dach des BBZ heraus. Konkret geht es um die Synergieeffekte der gemeinsamen Nutzung der Werkstätten und Labors und die Verzahnung von Schule und Handwerk, die erhebliche Finanz- und Personalressourcen spart. Ahlhorn war vom Handwerk, der „Wirtschaftsmacht von nebenan“ beeindruckt.
Karin Logemann dazu: „ich bin wirklich begeistert von der Zusammenarbeit bei der überbetrieblichen Ausbildung. Das ist nicht nur etwas Besonderes und es spart nicht nur Ressourcen; darüber hinaus ist es eine fantastische Plattform für Beziehungen zwischen Lehrkräften und Ausbildern sowie den Schülerinnen und Schülern und den Auszubildenden. Das ist ein absoluter Mehrwert und ein klasse Netzwerk, was da genutzt werden kann.“