Allianz des Nordens fordert sofortige Aufklärung zu Vorgängen bei PAG

„Was wir jetzt der Presse entnehmen konnten, ist Stoff für einen Wirtschaftskrimi. Mit solchen Vorgängen wird massiv Vertrauen verspielt. Hier braucht es eine sofortige Aufklärung dieser ungeheuerlichen Anschuldigungen“, stellt die SPD-Landtagsabgeordnete Karin Logemann aus Berne, die gemeinsam mit Frieslands Landrat Sven Ambrosy, die Allianz des Nordens gründete, fest.

Gestern hatte „Business Insider“ geheime Absprachen zwischen Top-Managern von PAG und einem Investor aufgedeckt, die sich auf die momentan von der Konzernleitung geplanten Umstrukturierungen des Unternehmens beziehen. „Da fragt man sich automatisch, wie viel Investor Tojner aus Österreich bei den aktuellen Plänen schon Einfluss nehmen konnte, zumal er einer der möglichen Interessenten für eine Übernahme war und ist“, so Logemann. „Solche Vorgänge über private Kanäle abzuwickeln und geheim zu halten, hinterlässt einen sehr faden Geschmack, das ist kein transparentes Geschäftsgebaren.“

Tojner, der selbst ein Luftfahrtunternhemen (Montana Aerospace) besitzt, war schon häufiger als möglicher Käufer der PAG im Gespräch. Er soll laut Informationen des Portals „Business Insider“ PAG zu großen Teilen übernehmen wollen, um damit einen der größten Flugzeug-Zulieferer der Welt aufzubauen. Zu diesem Zweck habe er von verschiedenen Managern von PAG vertrauliche Informationen zu internen Vorgängen erhalten. Einer dieser Manager, PAG-Finanzchef Arndt, wechselt nun auch zum Ende des Jahres zu Montana Aerospace, wie das Unternehmen vor kurzem bekanntgab.

„Der Sachverhalt gehört vollständig aufgeklärt. Wenn die Vorwürfe stimmen sollten, dann wäre das ein ungeheurer Vorgang, der das ganze Verfahren und Vorgehen in Frage stellen würde. Ich fordere zudem die PAG- und Airbus-Führung auf, ihr Versprechen endlich umzusetzen, eine ergebnisoffene Prüfung aller Alternativen durchzuführen, da offensichtlich dies ja bislang ein Lippenbekenntnis zu seien scheint. Die Gewerkschaften haben ein tragfähiges Konzept auf den Tisch gelegt. Meine weitere Forderung geht dahin, dass die Unternehmensführung endlich mit den Gewerkschaften eine gemeinsame, einvernehmliche Lösung des Konfliktes findet. Mittlerweile ist das Ganze unerträglich anzuschauen, wie mit Tausenden von Menschen umgegangen wird. Die Region steht zusammen. Gegen die Menschen ist eine Lösung nicht zu erreichen. Die Allianz des Nordens wird weiterhin alles in ihrer Macht Stehende tun, um die Unternehmensführung dazu zu bringen, damit die Werke gemeinsam mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer zukunftsfähig aufgestellt werden“, so Frieslands Landrat Sven Ambrosy.

„Wir brauchen eine lückenlose sofortige Aufklärung und die Frage ist auch, wer eine solche Aufklärung unabhängig betreiben kann“, so Logemann abschließend.

Karin Logemann, MdL                                  Sven Ambrosy, Landrat Friesland