Über die Zusammenhänge von Agrarwirtschaft und Logistik konnten sich Susanne Mittag, SPD-Bundestagsabgeordnete für Delmenhorst, die Wesermarsch und Oldenburg-Land zusammen mit Karin Logemann, SPD-Landtagsabgeordnete für die Wesermarsch vergangene Woche ein Bild machen. Beim Besuch beim Unternehmen Bothe berichtete Bernd Bothe, Geschäftsführer der Transport Bothe GmbH in Berne über die Herausforderungen der Logistik- und Speditionsbranche.
Seit 1991 ist das Unternehmen Bothe in der Agrarlogistik tätig und hat sich in dieser Zeit in der Abfuhrlogistik für Zuckerrüben und dem Zuckerrübenanbau ein solides Standbein aufgebaut. Das Familienunternehmen hat sich dabei stetig weiterentwickelt, beispielsweise durch die Erweiterung des Fuhrparks und den Einsatz von innovativen Maschinen. Dadurch können 850.000 Tonnen Zuckerrüben innerhalb von 4 Monaten verladen werden. Bernd Bothe erklärte dabei, wie wichtig es sei neue Angebote und Impulse zu setzen. Dazu gehört seit 2018 auch ein Servicepaket für Landwirte, bei dem neben dem Transport der Zuckerrüben auch das Laden und Reinigen der Rüben, aber auch das Aussäen und der Roden der Zuckerrüben übernommen wird. Aber auch im Trailer- und Getränkeverkehr und der Eventlogistik ist das Unternehmen tätig.
Susanne Mittag, SPD-Bundestagsabgeordnete für Delmenhorst, die Wesermarsch und Oldenburg-Land zeigte sich anhand dieser Entwicklungen beeindruckt: „Es ist immer wieder schön zu sehen, wie mittelständische Unternehmen in unser Region durch ihren Einsatz und innovativen Ideen erfolgreich und fest verankert sind.“
Von Interesse waren für Susanne Mittag und Karin Logemann aber auch die Herausforderungen und Schwierigkeiten, mit denen sich das Unternehmen konfrontiert sieht. Bernd Bothe erklärte dazu, dass es zunehmend schwerer werde, Fachkräfte als Speditionsfahrer und Speditionskaufleute zu gewinnen. Die gesellschaftliche Anerkennung sei hier sehr gering, außerdem werden die Tätigkeiten wie das selbstständige Be- und Entladen häufig als selbstverständlich angenommen. Die Konkurrenz innerhalb der Speditionsbranche durch Subunternehmen und Start-up-Plattformen sei groß. Immer mehr mittelständische Speditionsunternehmen seien deshalb nahezu gezwungen ihre Dienstleistungen über diese Plattformen anzubieten, um wettbewerbsfähig bleiben zu können.
Susanne Mittag zeigte sich diesbezüglich alarmiert: „Die SPD setzt sich schon lange für die Stärkung des Mittelstandes ein und unterstützt die Ansiedlung und den Fortbestand von regionalen, mittelständischen Unternehmen. Für mich ist wichtig, dass auch hier die Arbeitsplätze in Zukunft gesichert sind.“
Karin Logemann ergänzt dazu: „Das familiengeführte Unternehmen behauptet sich erfolgreich in den Bereichen Frische- und Agrarlogistik, Trailer- und Getränkeverkehr und Eventlogistik. Das zeigt einmal mehr die große Innovationskraft des Unternehmens. In diesem hart umkämpften Markt bedeutet das eine große Herausforderung, die Transport Bothe zielorientiert managt. Das ist beeindruckend.“
Mit Blick auf die Wettbewerbsfähigkeit hat Bernd Bothe in den letzten Jahren viel in die Digitalisierung investiert, damit der Transport und die Erntemengen kontrolliert werden können. Auch hier gibt es in den nächsten Jahren Handlungsbedarf, beispielsweise beim Netzausbau. Auch deshalb wollen die Beteiligten in Zukunft weiter im intensiven Austausch verbleiben.