Nun ist es raus: Airbus, der Mutterkonzern von Premium Aerotec, will zwei neue Unternehmen gründen. Das Management hatte am 21. April mit den weiteren Plänen für PAG mitgeteilt, dass die bisherigen Standorte zwei neu zu gründenden Tochterunternehmen Airbus zugeordnet werden sollen.
„Die Frage der Betroffenheit und der Zukunft der Standorte sorgt für eine massive Verunsicherung“, weiß Logemann. „Deshalb kann es nicht verwundern, dass hier eine Region eng zusammensteht“, so Logemann. Nun soll Premium Aerotec zerschlagen werden. Besonders die Teilefertigung steht hier im Fokus. Vor allem in Varel aber auch in Nordenham ist diese Fertigung angesiedelt. „Der Kunstgriff der Gründung von Premium Aerotec im Jahr 2009 galt zunächst der Sicherung der Airbus-Standorte des deutsch-französischen Projekts. Die aktuelle Botschaft der Übernahme einiger Standorte in die beiden neuen Tochtergesellschaften von Airbus darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es gerade der Verbund aller Standorte ist, der die Stärke von PAG ausmacht“, so Logemann mahnend.
Die Sorge der Betriebsräte bei PAG, dass Airbus durch dieses Manöver die Standorte in Deutschland schwächen will, teilt auch die Abgeordnete.
Sollten die Verantwortlichen im Mutterkonzern davon ausgehen, dass die sensible Zeit direkt vor einer Bundestagswahl genutzt werden soll, um Airbus-Entscheidungen möglichst geräuschlos umzusetzen, dann haben sie sich verschätzt. Es geht nun darum, Kompetenzen zu bündeln und mit einer starken Stimme die Erwartungen der Standorte, der Länder und des Bundes gegenüber Airbus zu definieren.
„Für mich steht fest: die Millionenschweren Unterstützungen, unterschiedlichster Art an das Unternehmen gehören sofort auf den Prüfstand, wenn wir feststellen sollten, dass regionale Standorte geschwächt werden. Das werden wir nicht akzeptieren“, so Logemann. „Auf Landesebene habe ich erste Gespräche führen können. Die vermitteln mir eine absolute Bereitschaft zur Stützung unserer Standorte und damit der wichtigen Zukunftsbranche, der Luft- und Raumfahrttechnik. Jetzt muss es zusammen nach vorne gehen. Die Regierungen in Land und Bund sind gefordert für die Unternehmen in Deutschland einzusetzen.
Ich habe gemeinsam mit Sven Ambrosy, dem Friesländer Landrat, letztes Jahr auf die Allianz des Nordens gegründet. Die Gründungserklärung habe ich verfasst, um gemeinsam genau solche Herausforderungen anzugehen. Länder-, parlaments- und parteiübergreifend haben sich auch andere Politiker*innen, Landräte und Bürgermeister, sowie die Betriebsräte hinter unserer Idee versammelt und dafür stehen wir weiter ein. Die Allianz des Nordens ist ein starkes Bündnis. Einmal mehr stellen wir fest, wie wichtig solche Verbünde sind.“